Reliquien - Ein heidnischer Kult?




...wenn man von einer Aussage behauptet, sie sei wahr, dann ist die auf diese Weise gebildete Aussage genau dann wahr, wenn die Ausgangsaussage wahr ist.
 
Platon  (griech. Philosoph 427-347 v. Chr.)



Reliquien-Anbetungen, ein der Vergangenheit angepasstes Phänomen, oder ein Phänomen zur erforderlichen Glaubensdarstellung an bestimmten Orten der Verehrungen?

Einer der erstaunlichsten Wallfahrtsziele ist seit einem halben Jahrtausend Trier. Seit 1512 pilgern Millionen Menschen zum Heiligen Rock.
Die Geschichte des Heiligen Rocks, der Tunika Christi, ist von ihren Anfängen bis zum Mittelalter dunkel. Die Frage, ob die Tunika echt oder falsch ist, mag für den heutigen Zeitgenossen ein wichtiges Kriterium sein, kann in der kritischen - historischen Betrachtung aber nicht eindeutig bewiesen, sprich beantwortet werden.
Sicher bezeugt ist die Geschichte des Heiligen Rocks ab dem 12. Jahrhundert. Den ersten historische nachgewiesenen Ansatz finden wir im Datum des 1. Mai 1196 als der Heilige Rock vom Westchor zum Hauptaltar des Domes geführt wurde und durch Erzbischof “Johann I.“ stattfand  der die Reliquie anschließend einmauern ließ.
Die Überlieferung sagt, dass die Tunika Christi durch die Heilige Helena, die Mutter Konstantin des Großen, bei ihrer Pilgerfahrt nach Jerusalem gefunden und anschließend der Trierer Kirche geschenkt hatte.
Der Mönch “Altmann von Hautvillers“ verfasste im 9. Jahrhundert eine Lebensbeschreibung der Flavia Julia Helena, in der er Trier als ihren Geburtsort nennt.
Weder schriftliche Quellen, Münzen, Inschriften oder große kaiserliche Bauwerke in Trier können diese Behauptung verlässlich belegen.
Im Mittelpunkt der spätantiken und mittelalterlichen Überlieferung von Helenas Pilgerfahrt Anfang des 4. Jahrhunderts steht die Auffindung des Heiligen Kreuzes im Vordergrund.
Vom Heiligen Rock ist zunächst nicht die Rede, oder eine Andeutung darauf. Die Tunika Christi wird erstmals in den “Gesta Treverorum“ und der Deutschen Kaiserchronik aus dem 12. Jahrhundert auf. Auch diese Beschreibungen sind Legenden von der Auffindung des Heiligen Rocks.
Es wurde ein geschichtliches Ereignis erfunden, um einen Tatbestand zu erklären und Tradition und Ansehen zu schaffen. Die Aussagen zum Heiligen Rock und die Verbindung Helenas mit Trier, sind nur im Zusammenhang mit der mittelalterlichen Trierer Kirchenpolitik, und den damit verbundenen Herrschafts- und Machtansprüchen zu verstehen.


Die Tradition der Heilig Rock - Wallfahrten geht zurück bis auf das Jahr 1512. Damals wurde die Tunika auf Verlangen, (Anlässlich des Reichstages zu Trier) des deutschen “Kaisers Maximilian I.“ von Habsburg, genannt der letzte Ritter (1493-1519), erstmals öffentlich gezeigt. Vorher war  die Tunika-Reliquie Christi Jahrhunderte lang im Hochaltar des Domes eingemauert, und wurde nur widerwillig auf Anordnung des Kaisers Maximilian II.am 14. April 1512 im Beisein des Kaisers und vieler Bischöfe und Prälaten vom damaligen Erzbischof“Richard von Greiffenklau“ (1511-1531) geöffnet.
Auch das Volk wollte und wünschte den Heiligen Rock zusehen. Diese Bitte wurde entsprochen, so dass nach der schnellen Verbreitung dieser Nachricht eine erste große Wallfahrt entstand.
Zu beginn der Wallfahrten, wurde der Heilige Rock in sehr viel kürzeren Abständen gezeigt als später. So fand die Wallfahrt bis 1517 immer jährlich statt bis zur Änderung der Zeitabstände.
Von 1524 bis 1545 gab es dann alle 7 Jahre eine Heilig Rock-Wallfahrt, bevor die zwischenzeitlich, zunehmende Kriege die Wallfahrt bis 1655 unmöglich machten.
In den beiden Jahrhunderten zuvor war die Geschichte des Heiligen Rocks geprägt von Kriegen und politischen Auseinandersetzungen. Mehrfach musste das Gewand in Sicherheit gebracht, und in der Festung“Ehrenbreitstein“ in Koblenz gelagert werden. Vom 1. Mai bis zum 25. Juli 1655 war der Heilige Rock noch einmal in Trier gezeigt worden.
Zum letzten Mal für mehr als 150 Jahre. Es sollte bis 1810 dauern, bis der Heilige Rock in den Trierer Dom zurückkehrten konnte. Der von den Franzosen eingesetzte“Bischof Chares Manay“ holte die Reliquie mit Hilfe Napoleons nach vielen Irrfahrten über Würzburg, Bamberg, Böhmen, zurück nach Bamberg und schließlich nach Augsburg, aus Augsburg zurück  nach Trier in den Trierer Dom.
Die erste große organisierte Pilger- Wallfahrt fand vom 17. August bis zum 6. Oktober 1844 statt  mit Rund 500 000 Teilnehmer. Die folgende Pilger-Wallfahrt  vom 20. September bis 4. Oktober 1891 wurde mit einer Anteilnahme von mehr als eine Million Wallfahrern besucht, kamen nach Trier.
Von einer Wallfahrt 1655 existiert ein ausführlicher Bericht, aus dem u.a. zu erfahren ist, dass vor dem Westturm de Domes ein großes Gerüst wie eine Schaubühne errichtet wurde, auf das man vom Inneren des Nikolaus-Chores aus über eine Treppe gelangen konnte.
Während der große Teil des Klerus auf der Bühne Platz nahm, wurde der Heilige Rock in einem Kasten an einer Stange hängend und wegen des Windes mit Seitenbändern befestigt, den Pilgern gezeigt.


Analog: ...)die Fragen nach seiner Echtheit der Tunika-Reliquie Christi,s und die wechselvolle Geschichte, sowie mitunter ungünstige Aufbewahrungsbedingungen des Heiligen Rockes haben dazu beigetragen, dass sich der ursprüngliche Bestand der Reliquie im Laufe der Jahrhunderte stark vermindert hat.
Jede Generation hat sich anlässlich einer Zeigung gezwungen gesehen, Ausbesserungen und Schutzmaßnahmen vorzunehmen. Der “Urzustand“ ist dadurch ständig mehr abhanden gekommen.
Die durchgehenden Stofflagen des Vorderteils der Tunika besteht heute, von innen nach außen gesehen, aus rotbraunen Seidensatin, aus bräunlichen Tüll und grünlichen Taft.
Dieser Taft verfügt über eine Auflage von alten Stofffragmenten, die durch ein Gummi - tragant verbunden sind. Der Rückenteil besteht aus rotbraunen Seidensatin, bräunlichem Tüll, feiner Seidengaze, einer Filz-Schicht, grünlicher Taft-Seide, einer weiteren Filz-Schicht und Seidengaze.
Es ist davon auszugehen, dass die Wollfasern, die bis heute einen teils zusammenhängenden, teils zerbröckelnden Filz bilden, das Kerngewebe darstellen. Dessen Alter kann nicht mehr genau bestimmt werden. Insgesamt hat das Gewand seine textile Oberfläche vollkommen verloren.
Hinweis: Da Jesus nach biblischer und Maria nach katholischer Überlieferung in den Himmel entrückt wurden, und daher von ihnen keine Leichname existieren, war die Frage, ob es von ihnen Reliquien geben könne, in den theologischen Vorstellungen der Glaubensbegeisterung zeitweise sehr umstritten.
Die in Kirchenschätzen erhaltenen angeblichen Christus-Reliquien der abgeschnittenen Haare und Fingernägel, der Milchzähne, der Nabelschnur und der Vorhaut werden heute überwiegend als mittelalterliche Fälschung angesehen, und von der katholischen Kirche nicht mehr besonderer Weise verehrt, und Streckenweise nach einer besonderen Klassifizierung, vor allem nach  innerkirchlichen Rechten der Handel mit  Reliquie sogar verboten. Das kanonische Recht verbietet Katholiken den Handel mit biblischen Reliquien.
Katholiken dürfen solche Objekte zwar von nicht „katholischen Dritten oder von dazu offiziell befugten kirchlichen Einrichtungen erwerben, besitzen und verehren, aber nicht weiterverkaufen.
Zulässig sind lediglich das Verschenken von Reliquien an anders Gläubigen, oder die Rückgabe an die Kirche selbst. Im Mittelalter war der Reliquienhandel, sowie das Handwerk der Reliquien-Fälschung weit verbreitet und diente einzig und allein aus derzeitige Glaubensbegeisterung, Profitgier und in einer Bauwut  von Religionsfanatikern, zur eigenen Darstellungen in Verbindung mit angeblichen Heiligen Reliquien-Verehrung.
Die großen katholischen Kathedralen des Mittelalters verdanken ihre Entstehung und internationale Berühmtheit, vor allem hochverehrten Reliquien wie etwa der Drei Könige im Kölner Dom oder der heiligen Jungfrau in St. Ursula in Köln, oder Wallfahrtsorten, die mit geschichtlichen, gesellschaftlichen prägenden Veränderungen dar stehen, wie  Beispielweise der Wallfahrtsort Trier, der  eine Aufsplitterung in der christlichen Gemeinschaft brachte und die  Christenheit in erhebliche Zweifel an ihrer Gemeinsamkeit brachte.
Zur Trierer Wallfahrt von 1844 kamen in den 7 Wochen über eine Million Pilger.
Diese Zurschaustellung  führte zu heftigen öffentlichen Debatten und war gleichzeitig ein Auslöser für “Otto von Corvins“ antiklerikales Buch >Pfaffenspiegel< und  Rudolf Löwensteins Spottgedicht  >Freifrau von Droste-Vischering<.
Der Priester Johannes Ronge (1813-1887) schrieb einen Protestbrief an den Bischof Arnoldi von Trier, der von romantischer Frömmigkeit bewegt, den Rock von Trier zur Anbetung ausstellte, in dem er den “Götzendienst“ anprangerte, der mit der Wallfahrt zu der Reliquie geleistet würde.
Das führte am 4. Dezember 1844 zu seiner Exkommunikation und zur Gründung am 12. Januar 1844 einer Rom freien Kirche. Auf ihren 1. Konzil zu Leipzig Ende März, gab sich die neue Gründung den Namen “Deutsch-katholische Kirche“. Damit war die Heilige römische Kirche erneut als alleiniger Vertreter des Christentum gespalten.


Reliquien gleich Götzendienst?  Sind es nur sogenannte Souvenirs, angedichtete Geschichten zur frommen Glaubenslehre im Christentum?
In seiner Berg-Predigt sprach Jesus zu seinen Zuhörern in einer frommen Botschaft: “Sammelt euch nicht die Schätze hier auf Erden, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören“.
Erscheinungen, Leinentücher, Holzschreine, Holzsplitter, Gebeine, Knochenreste, ob zu Recht oder Unwahr, lässt sich oft nicht nachvollziehen; außer das tatsächlich Wunderdinge sich ereignen, besser formuliert: “Wundersame Dinge geschehen die uns in frommer Stimmung versetzten aus der Unerklärlichkeit des Fassbaren, des nicht Verstehens“.
Nicht verstehende Zeichen oder Gegenstände, die der Phantasie entspringen; uns  aus der Mystik magische Zeichen senden, die zusätzliche Phantastereien aufrufen. Aufrufen, Heilige-Reliquien Sammeln, phantastische Bauten für diese Einzurichten mit einem nicht nachvollziehbaren Aufwand.
Eine Einbettung von Phantasie-Bereichen der Vollkommenheit, zwischen Kirche und ihrem Kult, im Sichtbaren des Glaubens, ihre eigenen, magischen Zeichen aufgenommen hat?
Zeichen, die diese Kirche in heilige Zeichen verwandelt mit einer oftmals darstellenden, Überproportion zum Unwirklichen in ihrer Ausdrucksweise zur Realität.
Die Realität ist aber, dass Kultstätte auch Fanatismus beinhalten, einen Fanatismus der nicht mehr die Neutralität gegen Anders-Gläubige beinhaltet, und die exekutive, vollziehende Staatsgewalten sich nicht Neutral verhält.
Reliquien gleich Souvenirs oder heilige Gegenstände, die Zweifel aufkommen lassen, wie sie der Naturforscher Rene´Descartes (1596-1690) in seiner neuzeitliche Philosophie in Form eines  strengen Rationalismus so Formulierte: “Ich denke, also bin ich“.
Wir verstehen heute kaum noch, wie eine Philosophie des „Cogitio, ergo sum“ so revolutionäre Wirkung hatte bis ins 20. Jahrhundert hinein.
Es  wird begreiflicher, wenn man den Weg des Descartes zu seiner Erkenntnis kennt. Es war der Weg des radikalen Zweifel.
Sinneseindrücke, Gefühle, Vorstellungen zu Dingen, auch nicht sofort verständlichen, das alles gab es, doch es kamen zu erst Zweifel, und maß ihnen erst einmal keinerlei Bedeutung, keinerlei Gewissheit zu.
Gewiss war lediglich der Zweifel selbst, und gewiss war die Existenz dessen, der Zweifelte. Das aber Zweifel ein Denken ist, war gewiss auch, Dass Existenz nur dem Denkenden zukommt. Bei Descartes war der entscheidende Satz in dem fragmentarischen Dialog:
„...) Da du nicht leugnen kannst, dass du zweifelst, und es im Gegenteil gewiss ist, dass du zweifelst, und zwar so gewiss, dass du daran daran nicht zweifeln kannst, so ist es auch wahr, dass du, der du zweifelst, bist, und dies auch in solcher Weise wahr, dass du nicht mehr daran zweifeln kannst“.
Analytisch, Zusammengefasst: “War es abwegig, wenn die Zeitgenossen Descardes vorwarfen, er zerstöre mit seinen Zweifeln alle bis dahin geglaubte Wahrheit, oder etwa gezwungene Wahrheiten zu Akzeptieren, ja zu Glauben?
Die alten theologischen Probleme, die Fragen nach Gott, nach der Seele, nach der Ewigkeit, traten bei ihm in den Hintergrund; und wenn er statt dessen die Untersuchung unseres Denkvermögens selbst, nicht der Denkgegenstände forderte, so machte er sich in den Augen der Theologen und Philosophen des Atheismus schuldig.


Analog:
Als Rene´ Descardes am 11. Februar 1650 starb, war gerade der schreckliche 30jährige Krieg zu Ende gegangen, der nicht nur die deutschen Lande, sondern die ganze alte Zeit zerstört hatte.
Neue Realitäten kamen herauf. Descardes hatte aber bereits die Weichen, Methoden,
Zeichen der Zeitgemäßen zum logisch Erkennbaren des eigenen >Ich sein< geschaffen, um sie zu erkennen und denkend zu bewältigen.
Er hat am Ende die Entwicklung des gesamten späteren Denkens nicht nur beeinflusst, sondern in jene Richtung gelenkt, die schließlich hundert Jahre später in den Kritiken “Kants“, und in der Aufklärung ihren Höhepunkt erreichte.
Dabei fielen Einzelheiten, die er vertrat, als Kuriositäten in die Vergessenheit zurück.
So hatte er den menschlichen Körper als eine komplizierte Maschine begriffen, in der als ordnendes Organ die in der Zirbel-Drüse sitzende Seele wirkt; oder bei den Tieren bestritt
er die Seele, er hielt sie daher für Gefühl -  und Schmerzlos.
Aber was sind Gegebenheiten, Kuriositäten?
Wundersame Dinge die in derzeitige, oder vergangenen Zeiten Glaubensbegeisterungen hervorriefen und sie entstehen ließen? Von einer Glaubensgemeinschaft aufgezwungenen
Wahrheitslehre der Göttlichkeit?
Oder ist die Mystik der Sterblichkeit, mit dem Tod, was kommt danach in allen Völkern so Prägnant, dass die Kraft des Wundersamen unendliche Blüten treibt?  Ein Ausmaß zum Götzendienst betrieben wird mit Profitgier? Selbstdarstellungen zum Heiligen,?
Glaubenslehren die wundersame Erscheinungsbilder, Dinge, Gegenstände als unerklärlich Einstufen, also Wunder, die Zweifel beinhalten, sollte und müsste kritischen Betrachtungen Standhalten,
Wer kann Wunder vollbringen, ohne  Verantwortung zu übernehmen, außer das man selbst an Wunder glaubt? Wundersame Dinge, Gegenstände die als Heilig erklärt worden sind, werden in Götzen ähnlicher Art verehrt und angebetet, wobei Zweifel im Denken zu Realitäten sich auftun, mit einem kritischen Inhalt zum Faktum Gegenwart, die im Gleichschritt einer  nicht vertretbaren Glaubensbegeisterung einhergehen, wenn es um  Begriffe wie Wahrheiten und Tatsachen geht; …) kann ein Glaubensbeweis zu unerklärlichen Dingen, Phänomenen praktiziert werden, ohne Einbettung zu einem  zweifelhaften Verhaltens der Zwangsgläubigkeit? Oder sollte unter Vorbehalten, zur unbedingten, absoluten Unterwerfung der Anerkennung, die Basis eines, kritisch fragmentarischer Dialog aufgesucht werden, nach Rene´ Descardes >“La recherche de la verite´“<, ohne den Anstrich ein Atheist zu sein?


In der Papstbasilika, >Santa Maria Maggiore< steht die Krippe von Rom; ...)eine Kristallschale in Form einer Futtertraufe. Darin einige Holzstücke die angeblich ein Rest von der Krippe sind, in der Jesus gelegen haben soll.
Der Dreikönigsschrein im Kölner-Dom  Beispielweise, ist das wertvollste Stück im Innenraum des Domes. Der mit vielen Edel-  Halbedelsteinen geschmückte Goldschrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Königen im Hochchor hinter dem Hochaltar. Er wurde zwischen 1180-1230 nach Entwürfen des berühmten Lothringer Goldschmiedes “Nikolaus von Vedun“ gefertigt. Jedes Jahr zum Drei Königsfest wird die Frontseite des Schreins geöffnet, so dass die darin enthaltenden Schädel zu sehen sind.
Das Lendentuch von Aachen, wird nur alle sieben Jahre wenn die “Heiligtumsfahrt“ ansteht, hervorgeholt und der Öffentlichkeit gezeigt, damit die Pilger das Lendentuch von Jesus sehen können. Deren nicht genug; ...)die Windel >Jesus<, das Kleid >Marias< und das Enthauptungstuch >Johannes des Täufers<.
Angeblich soll Kaiser Karl der Große, die textilen Schätze im 18 Jahrhundert in seine Pfalz-Kapelle gebracht haben, und im Jahr 2014 sollen sie der Öffentlichkeit wieder gezeigt werden.
Reliquien-Sammlungen in Fantasie-Bereichen, der mystischen  Mythologie der  Glaubensbegeisterung, gab es zu allen Zeiten aus dem Bedürfnis der inneren Hilflosigkeit zum eigenen Ich in einer Seins-Vorstellung als Individuum aus der Natur des Universums abstammendes Wesen mit einer Schöpfungsmythologie.
Hauptsächlich im Mittelalter war es unter Christen verbreitet, Reliquien weiter zu schenken. Wichtige Persönlichkeiten der Christen die mit Klöstern in Kontakt waren, bekamen oftmals Reliquien geschenkt. Anbiedern, Profit-Geschäfte, politische Zweckerfüllungen waren oftmals die waren Hintergründe. Somit entstanden Sammlungen von verschiedensten Reliquien, die oftmals über Jahrhunderte zusammen getragen wurden.
So wird beispielsweise in der Pfarrkirche St. Hildegard und St. Johannes der Täufer in Eibingen im Rheingau, der “Eibinger Reliquienschatz“ aufbewahrt.
Der Eibinger Reliquienschatz ist im Hauptbestand eine Sammlung von Knochenteilen die jährlich ektarisierte, Pilgerströme auslöst. Aufbewahrte Knochenteile wie:
...)das Haupt der >Heiligen Gudula<, der Nationalheiligen von Belgien und Patronin der Stadt Brüssel. ...)das Haupt der Heiligen Berta, der Mutter des >Heiligen Rupert von Bingen<. ...)der Arm des Heiligen Rupert von Bingen. …) das Haupt des Heiligen Valerian.
…) das Haupt des Heiligen Wipert. Diese öffentlich zugängliche Sammlung von Reliquien hatte die Heilige Hildegard von Bingen, bereits im 12. Jahrhundert zusammengetragen.

Am Gedenktag des oder der Heiligen, werden in einer festlichen Feierstunde zu dessen Ehre eine zelebrierte Reliquien-Feier (Messe/Prozession) durchgeführt. Hierbei werden die Reliquien zu dieser Feier gebracht und würdevoll geschmückt, verbunden mit Wallfahrten deren Zweck nicht mehr dem Ursprünglichen entspricht.
Bekannte Beispiele sind die etwa alle sieben Jahre stattfindende Aachener Heiligtumsfahrt, zu der die Aachener Heiligtümer aus dem Marienschrein des Aachener Dom geholt werden. Die in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Wallfahrten zum Heiligen Rock nach Trier, angebliche Tunika Christi, und die Wallfahrten zu den“Heiligen drei Hostien“ (1177 erste Erwähnung) nach Kloster Andechs. 1298 befahl Graf Berthold II. die erste Wallfahrt zu den “Andachser-Reliquien“, die inzwischen einen Umfang der totalen Vermarktung angenommen hat.  


Eines der umstrittenen Reliquien ist das Grabtuch von Turin.
Das Grabtuch, die berühmteste Reliquie von Jesus bleibt, oder ist eines der vielen ungelösten Rätsel der Christenheit, unserer Christenlehre entsprechend, überhaupt mit dem Nimbus: “Fälschung, nicht Fälschung“.
Es sind dabei viele ungelöste Fragen, die Höchstwahrscheinlich nie gelöst, nie zu erklären sind, und deshalb zum Wundertuch wird. Ein Rätsel, dass ein Tuch von 4,36 Meter Länge ist. Das einen Abdruck eines Mannes hat mit Wunden einer Dornenkrone;  ...)die Merkmale von Geißelung und der Kreuzigung.
Trotz vieler Analysen, kann bis heute keine genaue Schlussfolgerung gezogen werden ob dieses Tuch ein Original oder eine Kunstfälschung, sprich als Kunstwerk eingestuft werden kann. Das Tuch liegt in der “Capella della Sindone“ Italien.
Vom 10. April 2010 bis 23. Mai 2010 wird es wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Beschneidung Jesus als Jude ist eine der ungewöhnlichsten Geschichten.
Ein Grenzfall der Reliquien-Verehrung  besonderen Art, wo angebrachte Zweifel auf Richtigkeit und überlieferten Wahrheiten finden; ...) eine perverse, nicht glaubwürdige, zweifelhafte Reliquien-Verehrung.
Der mumifizierte Finger der Heiligen Katharina von Siena ist die ungewöhnliche Geschichte von der Beschneidung Jesu. Die angebliche Vorhaut war um den Finger gewickelt und erhielt sie (Katharina) von Jesu persönlich als Ehering angesteckt.
Das Besondere an dieser Geschichte: “ ...nur Katharina selbst konnte diesen Ring sehen“!
Diese Verehrung fand seinen besonderen Höhepunkt, in dem man besagten Finger sicherheitshalber abgeschnitten hat, und in der Kirche San Domenico im toskanischen Siena (Italien) aufgebahrt und ausgestellt.

Ein  Zerlegen, das Aufteilen der Gebeine, nach der Exhumierung als Reliquie, ist für die katholischen Kirche ein ganz normaler Vorgang  der Selig -  oder Heiligsprechungen nach intensivster Überprüfungen, zu erfüllenden Kategorien der Wissenschaft und Forschung nach dem Prinzip des Unerklärlichen, des nicht mehr Verstehens; ...)untergeordnet unter der  Begrifflichkeit eines Wunders, oder wundersame Dinge die nicht mehr Erklärbar für  derzeitige Wissensstände sind, mit ausgereizten Denkvermögen seiner Intelligenzbereiche.
Das Grabtuch von Turin ist eine Reliquie, deren Echtheit so umstritten ist, dass sich in den letzten Jahren sogar eine neue Wissenschaft, die “Sindonologie“ entwickelte.
Die Forschungsarbeiten, Interesse der Wissenschaft, lässt sich auch dadurch begründen, dass naturwissenschaftliche oftmals unerklärliche Phänomene im Zusammenhang mit Reliquien stehen oder bekannt wurden. Es sind Körperteile, Organe die, die Unversehrtheit (kein Verwesungsprozess), unterliegen die der Heiligen zugesprochen werden.
In der Pfarrkirche St. Hildegard und St. Johannes der Täufer in Eibingen im Rheingau wird der Schrein der Hildegard von Bingen mit “Herz und Zunge“ in einem nicht verwestem Zustand aufbewahrt.
Unter den Pilgern des beginnenden Spätmittelalters wuchs die Begierde danach, die Reliquien auf ihren Wallfahrten unmittelbarer in Augenschein nehmen zu können; ...)vielfach stellte sich gegenüber den geschlossenen Reliquien-Kästen ein gewisses Misstrauen ein, zumal Reliquien-Fälschungen überhand nahmen.
Daher wurde zunächst der Typus des sprechenden Reliquiars entwickelt, dabei handelt es sich um Behältnisse, die in ihrer äußeren Form dem Körperteil nachempfunden sind, dessen Überreste darin befinden. Reliquiare für Armknochen wurden als goldene Arme gestaltet, Fußreliquiare als goldene Beine, Schädelreliquiare als kostbar geschmückte Reliquien-Büsten.


Wichtige Beispiele sind die Karlsbüste im Aachener Domschatz und die Schädelreliquiare der Apostel Petrus und Paulus in der Lateranbasilika in Rom.
Bedeutende Klöster und Kirchen sammeln ihre Reliquiare in speziellen “Heiltumskammern“, und zeigten sie den Gläubigen stolz bei Prozessionen und sogenannten“Heiltumsweisungen“, von denen sich eine besonders in Trier mit der periodischen Ausstellung des Heiligen Rocks bis heute erhalten hat.
Auch die sprechenden Reliquiare wurden von den Gläubigen bald als unbefriedigend empfunden, weshalb man im Spätmittelalter dazu überging, aufwendig gefasste gläserne Behälter zu schaffen, in denen die eingeschlossenen Reliquien für den Betrachter sichtbar waren.
Ein solches Schauglas wird je nach Ausführung als Reliquien-Monstranz (Ostensorium) bezeichnet, welches versiegelt, verplombt wird („Theca u. die sogenannte Cedula), um die Echtheit zu dokumentieren.
Eine besonders herausragende Form der Reliquien-Verehrung in der katholischen Kirche ist die Reliquien-Prozession. Hierbei werden die Reliquien in besonders würdevoller Form über einen meist traditionell festgelegten Prozessionsweg getragen.
Eine wichtige bis heute gepflegte Feier dieser Art ist die Religionsprozession der Heiligen Hildegard von Bingen, die jährlich am 17. September in Eibingen stattfindet.
Weltweites zur Schau getragene Reliquien oder Skulpturen Prozessionen finden jährlich  auf allen Erdteilen mit ausgeprägter katholischen Dominanz statt, die von anders Gläubigen mit Skepsis, ja als Götzendienst verurteilt werden und verboten sind. 
  
Birmingham, 20. September im Jahr 2010
...)der am Sonntag vom Papst Benedikt XVI. seliggesprochene >Kardinal John Henry Newman< glaubte nichts vom Heiligen an sich zuhaben.
...)Heilige seien keine Literaten, sie liebten die Klassiker nicht, sie schrieben keine Geschichten. Ihm genüge es , “die Schuhe von Heiligen zu polieren - so der Heilige Philipp im Himmel auf Schuhcreme wert legt“, so sein Credo als Konverit,  der die päpstliche Autorität in Frage gestellt hatte; ...im Konfliktfall würde er zuerst auf das Gewissen, und dann auf den Papst trinken.
Im Lichte dieser humorvollen, bescheidenen Äußerung wirkt es seltsam berührend, die abgenutzten roten Kardinals-Schuhe Newman nebst seiner seidenen Robe in einer Vitrine des städtischen Museums von Birmingham, ein neu eingerichteten Newman – Schrein, zu betrachten, obwohl er ein progressiver Katholik war und der innerkatholische Streit mit Kardinal Newman  beträchtliche Meinungsverschiedenheiten hervor riefen. Ursprünglich war dort ein repräsentativer Sarkophag vorgesehen für den seliggesprochenen Newman.
Doch bei der Exhumierung seines Grabes in Rednal vor zwei Jahren, stellte sich heraus, dass sich die Überreste des Kardinals ganz und gar zersetzt hatten.
Man fand lediglich einige Stofffetzen, Holzfragmente und das Bronzeschild, das den Sarg als denjenigen Newman kennzeichnete. Newman hatte ausdrücklich veranlasst, seine Leiche mit Kompost zu bestatten, damit sie schneller verwese.
In einer Predigt habe Kardinal John Henry Newman in Anerkennung der eigenen Sündhaftigkeit die völlige Zersetzung gewünscht, um die „Heiligmacher“ zu überlisten.
Vielleicht werden eines Tages diese eben besagte Stofffetzen, Holzfragmente heilige Reliquien; Gegenstände der Reliquien - Verehrung, die der Anbetung würdig sind auf zu erwartende Wunder.


Das Kreuz von Wien, in der Wiener Hofburg, oder der Heilige Rock von Trier, diese Reliquien oder ähnliche sind seltsam, anmutende Geschichten, die bis heute die Fantasie der Gläubigen in Erstaunen versetzen, und zu Wallfahrten anregen, in nicht verständlicher Weise, Millionen von Wallfahrern anregen, diese Orte aufzusuchen; ...)entweder zu Gläubigen Zwecken voller Erwartung auf ein Wunder, oder die gezielt ausgerichtete Wallfahrt - Industrie der Geldschneiderei.
Ein Umsatzunternehmertum der Profitgier,Geldschneiderei im Namen Gottes; ...)auf Gläubige warten, die ihrerseits in Erwartung auf ein Wunder, zumindest auf  göttliche Hilfe, nichts unversucht lassen, um Wundersame Dinge zu Erleben;  ...)wie Flavia Julia Helena Augusta. 
Flavia Julia Helena Augusta, die Mutter des Kaisers Konstantin, soll das Kreuz Christi im Jahr 325 in Jerusalem entdeckt haben. Ebenso brachten Kreuzritter sowie Pilger, viele Teile nach Europa, so dass wahrscheinlich diese Gesamtsumme an angeblich echten Splittern ein erhebliches mehr als nur ein Kreuz ergibt. Auch dieser besagte Holzsplitter in der Wiener Hofburg. Er wurde in Gold gefasst und etwa seit dem Jahr 1024 zusammen mit der Heiligen Lanze, in der ein“Nagel des Kreuzes“ stecken soll, in einem goldenen Schrein, dem sogenannten >Reichs-Kreuz< verwahrt; ...und wird als Teil des Kronschatzes der Deutschen Kaiser als Reichskleodien in der Wiener Hofburg regelmäßig ausgestellt.

So könnte man die einzelnen Geschichten unendlich lang beschreiben und auf Echtheit überprüfen, auf Wahrheiten oder Unwahrheiten wie die berühmten Schriftrollen, die sogenannten Handrollen von“Qumran am Toten Meer“ die 1947-1956 entdeckt wurden, und viele unerhörte Informationen über das Leben und die Lehrtätigkeit im Heiligen Land zur Zeit Jesu Christi beinhalten, die den herkömmlichen, gestützten historischen Forschungen bis dahin völlig fremd und unbekannt waren.
Fest steht, dass die ersten christlichen Gemeinden keine anderen Texte besitzen als die, die mündlich weiter gegebenen Worte des Erlösers; die Briefe der Apostel, und die Heilige Schrift oder freier Fantasie entsprungene Verse.
Leider ist dem Umstand beizumessen, beizupflichten, das es keine genaue Aufzeichnungen, Protokolle gibt wie es heutzutage es üblich ist nach jeder Sitzung. Also oftmals keine korrekte Übersetzungen wie es in der heiligen Schrift des Korans festgelegt ist.


Eines der bedeutsamen falsch Übersetzung des hebräischen Wortes für “junge Frau“, ist wahrscheinlich der Begriff: >Jungfrau<.
Die Translatoren, Schreiber, Übersetzer, machten in den Jahrhunderten daraus den Begriff: “Jungfrau“, und schufen somit wahrscheinlich den Mythos von der keuschen Gottesmutter Maria und der jungfräulichen Geburt Jesu.




Zusammengefasst u. bearbeitet:

Heinz-Dieter Pawelzik

Alle Bilder sind handgemalt und urheberrechtlich geschützt (Urheber H.-D. Pawelzik).
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