Der Frühe Morgen


Heinz-Dieter Pawelzik

Buntgefärbte Ahorn-Wälder am Sklaven-See im Westen Kanadas kündigten den frühen Winter mit den ersten, klaren Frostnächten und letzte Lagerfeuern an. Es werden die letzten, gemütliche Abende, verbunden mit Sing-Sang und Tänze sein. Viele unendliche Erzähl-Geschichten. Vorgetragen aus vergangenen Zeiten wie es einmal war von wissenden Weisen. Lange letzte gemeinsames Zusammensitzen. Viele Nächte mit Ritualen-Tänzen um die verstorbenen Ahnen zu huldigen. Alle Geist-Wesen des Stammes zu besänftigen. Vorbereitungen auf eine lange, harte Winter-Zeit. Eine lange Zeit von Stille und Vergessen. Zeit für Geschichten. Geschichten über mythische Wesen. Fabelwesen wie Kojote, Wolf, Rabe und viele andere Geist-Wesen.


Ein letzter rhythmisch, dumpfer Trommelschlag Die letzten monoton klingende kehligen Gesänge im Kreis tanzende Körper mit auf und abwärts klingenden Tonfolgen sind verstummt. Gleich einem letzten Akkord. Ein Letzter Akkord zum Gruß hoch hinauf in den Äther des Frühen Morgens. Die letzten stampfende Schritte eines jeden Tänzers. Ein letzter Gruß. Ein endgültiges Ausklingen im Ritus liegt in der Luft. Luft die ich mit jedem Atemzug spüre, gleich einer betörenden Duftprise. Eine weiche, ja schmeichelnde Mutter-Erde umfasst letztlich meinen Körper der eins wird mit ihr. Mutter-Erde mit ihren aus Sternenstaub geborenen Sternkindern wurden mit mir eins in einen Traum von einer Großartigkeit eigener Zeit; Traumzeiten. Nicht endliche oder unendliche Zeiten. Eine Traum-Zeit vom Spüren, ja des Fühlens eigener Lebenszeit. Bewegende Fotoellipsen, gleich Filmsequenzen in endloser Reihenfolge taten sich auf. Ein Sehen. Klar und Erkennbar mein Regenbogen.

Alles war in Bewegung. Ein schöner Traum. Frei im Traum einem Vogel gleich, über tanzende Wasserwellen zu fliegen. Ausruhen zu dürfen, auf einem Regenbogen von Glückseligkeit und Geborgenheit.

Ein sanfter Druck von Shain Lumas brachte mich jäh und unverhofft zur realen Wirklichkeit des frühen Morgen zurück, was ich im nach hinein ein bisschen bedauerte. Gern wäre ich im Traum geblieben. Mein Traum, Natur, im Einklang vollkommener Ruhe. Natur die sich Vorbereitet auf eine lange Winter-Zeit im Nordland von Kanada. Endlose, dunkle Nächte mit sanften Schneeflocken als Vorboten von Stille. Stille in steter Harmonie und Einklang zum zurückkehrenden neuen Erwachens. Schneeflocken als vorzeitige Botschafter. Botschafter vom Sterben in endlosen dunklen Nächten. Dunkle Nächte mit Traum- Fantasiewelten. Auch meine Schattenwelt in vollziehbarer Endlichkeit eines Traumes auf Suche nach Glückseligkeit. Mein Regenbogen. Regenbogen im Traum des Glückes um Glücklich zu sein, in einer Sekunde des Augenblicks, als dass ich ihn fand in meinem Traum.


Komm mein Freund. Shains Stimme brachte mich endgültig in den anbrechenden Tag zurück.
Es ist die Zeit zum Morgengebet, um die Nacht zu danken und den frühen Morgen zu begrüßen im glitzernden Morgentau funkelnder Tropfen Der frühe Morgen, ein erwachendes Rot am Horizont mit Vogelgesang sei die Heiligste Zeit betonte Shain mit ernster Mine wobei seine Gesichtskonturen im Zwielicht erwachender Naturphänomenen ähnlich gemeißelter Landschaften mir erschien. Scharfkantige Linien von harten Lebensjahren gezeichnet. Geprägte Kontor vieler Wintermonate von Einsamkeit. Mein Freund, hier und jetzt im Augenblick des erwachenden Tag, im Augenblick des frühen Morgen werden wir ein Teil von Ewigkeiten. Teil unendlicher Zeit. Du begegnest dem Heiligen im Morgenrot und danke den frühen Morgen mit einem Morgengebet. Bedanke dich für den späten Abend und und die stille Nacht. Das Eine kann ohne das Andere nicht existieren. Sowie die Nacht den frühen Morgen begrüßt, solltest du den neuen Tag in deiner Zeit begrüßen. Das frühe Rot am Horizont ist seine äußere erkennbare Form für alle Sichtbar im Allerheiligsten des großen Nichts. Wir alle werden, oder sind ein Teil des neuen Tag mit seiner Zeit. Keine unendliche Zeit. So wie der Winter kommt, und das Blatt vom Baum fällt, werden auch wir den ewigen Winter entgegen gehen. Eingehen in die Ewigen Jagdgründe. Eine ungewöhnlich, sanfte Brise, gepaart mit Düften des bevorstehenden Winters, strich über uns hinweg als wir auf Anweisung von Shain unsere Arme nach Osten ausstreckten. Die Handflächen dem Morgenrot entgegen.
Düfte von Pinien, Kräutern, Gras und Mosen umfassten uns mit wohltuender Stille und Ruhe.
Shains Aufforderung die Augen zu schließen, atmete ich die Luft der Morgendämmerung tief in mich hinein. Du musst die Luft mit gleichbleibenden Handbewegungen zum Mund führen, sie tief einatmen. Du atmest Gesundheit und ein langes Leben ein so sein Credo. Eine kurze Pause des Nachdenkens und Shain erklärte mir: „Der frühe Morgen mit seinem Schöpfer Vater Sonne ist nach dem Verständnis eines Indianers, die zentrale Antriebskraft des Universums.“ Antriebskraft für neues Lebendiges. Dank Mutter-Erde. Sie gebärt mit dir neues Lebendiges.


Begrüße auch Vater-Himmel mit seinen gütigen Wolken in der Morgendämmerung des neuen Tag mit seinem Lebensatmen. Begrüße die Erden-Mutter die uns alles gibt.
Sag einfach “Nag-Hai“.Ein langes Leben uns allen. Das Eine geht nicht ohne das Andere. Wir brauchen den Mais zum Überleben. Eine Mais-Polle braucht Mutter-Erde wie ein Baum sein Blatt. Jedoch der Baum braucht Luft von unserer Erden-Mutter, wie Erden-Mutter ihre Quelle Lebendiges Wasser um ihren Durst zu löschen. So ist unser Mais ein Symbol für Ewiges Leben. Shain drehte sich im Sing Sang vollends zur hochstehende Morgenröte. Nahm beide Hände gefüllt mit Mais-Pollen, sein Symbol für alles Lebendige, warf den Mais in die Luft und verstreute den Rest mit Gesang begleitend in seiner Muttersprache. Ein Gebetslied vom Wind, und Glück Im Wind der Frühe, die Frühe des Morgens wird uns Glück bringen. Von dort, wo das Sonnenlicht uns begrüßt. Von dort wo das Sonnenlicht uns begrüßt , wird Glück uns gebracht werden Ein altes Gebetslied welches zur Stammes-Kultur gehört und immer weitergegeben wird so Shain. Seit Generationen singen die Stammesältesten an vielen Lagerfeuern voller Ehrfurcht gegenüber Erden-Mutter, begleitet von Tänzern, die alten Gebetslieder unserer Vorfahren mit vielen Symbolen zur lebendigen Natur mit der wir Verbunden sind. Aus ihr sind wir gekommen, und zur ihr werden wir zurückkehren. Seit Generationen achten und ehren wir unsere Ernährerin. Wir reden, ja sprechen wie eine Mutter mit ihren Kindern spricht, mit ihr. Bedanken uns für den Frühen Morgen. Für einen neuen Tag den wir mit ihm erleben dürfen. Bedanken uns am Abend für den geschenkten Tag und warten auf die Nacht. Die symbolische Dunkle Nacht. Traumnächte mit Bruder Schlaf, der Bruder von Tod unser ständiger Begleiter, zu deinem neuen Tag. Deswegen mein Freund, bedanke dich immer am frühen Morgen für den neuen Tag der es gut mit dir meint wenn du es Verstanden hast. Du bist das Blatt am Zweig. Bist aber nicht Baum. Wenn du welken wirst im Herbst bevor der große Winter kommt, bist du Vergangenheit. Jedoch der Baum mit seiner endlichen Zukunft, wird Zukunft für eine Generationen neue Blätter bis der Baum allein gehen wird von ihm selbst bestimmt. So wir wir welken werden andere erblühen zum Leben. Das Eine ergänzt das Andere. Alte Geschichte wird ergänzt durch neue Geschichten Vergangenes wird durch Zukunft ersetzt. Eine Generation ergänzt durch neue Generationen. Die Welt um uns ist voller Symbole. Sichtbare Symbole die uns den Sinn des Lebens erklären. Derjenige der nicht Mutter-Natur spürt, oder seine Deutungen nicht lesen kann fuhr Shain unermüdlich fort es mir zu erklären, der wird auch ihre Symbole nicht verstehen. Wir Indianer sehen mehr um mit ihr zu leben. Die Zivilisation macht euch blind. Auch du könntest mehr erkennen. Du solltest mehr mit Erden-Mutter sprechen um sie besser kennen zu lernen. Wahrscheinlich hast du aber keine Zeit. Vielleicht bist du auf einem Auge blind und zu sehr beschäftigt nach immer mehr. Wenn du nicht aufpasst mein Freund, wirst du auf dem anderen Auge auch blind werden und du wirst nicht mehr fliegen können. Frei sein wie ein Adler in der Luft und deine Kreise ziehen. Du bist angebunden und die geflochtenen Schnur am Hals wird dein ständiger Begleiter sein. Es berührte mich, wie Shain mit Mutter-Erde, die Natur umging. Ebenso seine kleine Familie, abstammend von den Chippiwas Indianer, deren Lebensweise, Lebensrhythmus sich immer noch nach Sitten und Gebräuche alt hergebrachten Überlieferungen richtet.


Shain wurde nicht müde mir all dieses zu erklären. Sonne, Wind, Regen einen Himmel mit dahinziehenden Wolken. Einen Himmel der Nachts bei Wohlwollen seine Sternen-Kinder gütig auf uns herabblicken lässt.. Steine, all die Tiere und vieles mehr. Nichts war ohne Symbolik oder Sinn in seinem Denken. Die kleinen Insekten; Ameisen oder Grashüpfer hatten für Shain mein Begleiter alle eine Aufgabe die wir verstehen lernen müssten. Nichts war für ihn ohne Sinn. Der Indianer versucht all dieses zu verstehen. Nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen dem Puls zum Lebendigen. All die kleinen Hinweise von Erden-Mutter sind genug um all dieses zu Verstehen. Ihre Botschaften zu erfassen und mit ihr zu sprechen um gemeinsam den neuen Tag zu beginnen. Der Abend ist nicht gleich dem Morgen. Jedoch beide, der späte Abend und ein früher Morgen brauchen die Nacht zu einem neuen Tag wie der Vogel seinen Zweig. Der Zweig braucht seinen Ast, und der Ast braucht seinen Vater, den Stamm. Und der Stamm braucht seine Mutter, die Wurzel. Die Wurzel braucht den Stamm. Und der Stamm braucht seinen Ast. Jedoch der hohe Vogel auf dem Zweig, und die tiefe Wurzel in unserer Erden-Mutter brauchen den Quell des Lebens. Das Eine braucht das Andere. Die alte Geschichte wird ergänzt durch eine neue Geschichte, so wie die Wolke am Himmel kommt und geht. Gespeist durch den Quell des lebendigen Wassers.

Langsam ließ ich, im Unterbewusstsein und nicht selbst bemerkend, nach traditioneller Art der Indianer den weichen - anschmiegsamen Waldboden durch meine Finger rieseln. Letzte Erdkrumen abschlagend , erhob ich mich und folgte Shain zum Morgengebet. Morgengebet zum lebendigen Quell des Leben. Die Schöpfung. Seltsam dachte ich, wie seine Spur im Morgentau sich abzeichnete. Irgendwie Gegenwärtig, jedoch schon gleichzeitig Vergangenheit. Abrupt blieb Shain plötzlich stehen. Drehte sich zu mir um mit einem seltsamen, ja, unergründlichen Gesichtsausdruck. Der sanfte Blick seiner Augen traf mich irgendwie tief drinnen. Dunkle unerklärliche Augen voller Rätsel. Unergründlich, fragend: “Mein Freund, hast du dein Amulett-Stein bei dir“?

Wie ein Baum angewurzelt, fest auf eine ihm angestammte Stelle, blieb ich Verblüfft stehen. Woher? Wieso? Warum konnte Shain mein indianischer Freund, meine flüchtige Bekanntschaft, meine Geschichte, mein Erlebnis in Toronto kennen? Wieder hörte ich Shains Stimme.
Komm mein Freund. Lass uns den neuen Tag beginnen der freundlich zu uns ist. Höre auf den Gesang der Natur die es gut mit uns meint. Danke den Tag der uns Leben schenkt.

Nachdenklich folgte ich Shain im Morgenrot vergänglicher Zeit.


Zusammengefasst

Als Mythos gilt eine Geschichte, oder Überlieferung, die von sich in Anspruch nimmt, eine grundlegende Wahrheit über das Universum und das menschliche Leben auszusagen; jedoch passend zum jeweiligen Umfeld, oder unverständliche Situationen, kann ein Mythos auch eine Signalfunktion ausüben, unter Einbeziehung nicht erlebter Phantasiewelten.

Somit sind angebliche Wahrheiten zur vorgetragenen Erzählweisen oftmals nicht wörtlich zunehmen. Autoritär demagogisch, vorgetragene Mythologien, als vorgetragene Erzählungen, sind nicht nur Überlieferungen im herkömmlichen Sinne, sondern sie Besitzen einen übergeordneten Stellenwert in allen Kulturen und können Besitzergreifend werden.

Kulturelle Mythen die zu allen Jahreszeiten über Generationen erzählt wurden, oder immer noch mit viel Geschick von Erzählern vorgetragen werden, dienen meist zur Unterhaltung; also zum Zeitvertreib. Nicht selten zur moralischen Unterweisung oder gar zur Erziehung, weil sie immer von versteckter Moral begleitet werden. Also mit lebendiger Weisheit durchsetzt sind.

Dabei sind diese sogenannten Erzähl-Geschichten oder Interpretationen, Auslegungen , eine ständige Weiterentwicklung, also flexible Umformung oftmals durchsetzt mit eigenen Phantasiewelten des Erzählers für eine bestimmte Zuhörerschaft. Alle Stämme glaubten, dass alles was sich bewegt, auch belebt wird.

In dieser animistischen Weltsicht lauern überall Geister;..)in Stock und Stein, Baum und Tier. Und jedes Objekt kann beliebig andere Form annehmen. Das Mädchen, das sich vor dem Mond verbirgt, verwandelt sich in einen Erdhügel und einer Lampe, oder in einen Felsen, einen Hammer, eine Zeltbahn, ein Haus oder Sandkorn.

Jedes Objekt kann nach eigenem Willen handeln und hat seine eigene Existenz gegenüber auftretenden Naturgewalten in einem Umfeld des Überleben, oder Zusammenleben in der Natur mit seinen wiederkehrenden Eigenarten. Dieses Verständnis erwuchs unmittelbar aus dem Gefühl der Ohnmacht gegenüber den mysteriösen, mächtigen und schrecklichen Naturgewalten. Da sie völlig von den Naturgewalten abhängig waren, kämpften sie mit Naturobjekten, besiegten sie oder opferten ihnen und erbaten ihren Schutz.

Kleinere Gegenstände dienten als Amulette. Der Zauber oder der Geist dieser Objekte, einer Bären- oder Eulenkralle, eines Stück Büffelhorn oder Walross-Zahn, schützte am Körper getragen vor feindlichen Geistern. Der Kern überlieferten Geschichten, sprich der Mythos zur Kultur-Geschichte und seine Glaubwürdigkeit wird nicht unbedingt in Zweifel gestellt oder erschüttert. Diese Geschichten, Erzählungen haben, vor allem in der Vergangenheit, bei den Naturvölkern ihren eigenen Stellenwert. Da aber Mythen eng mit der menschlichen Gesellschaft verwoben sind und von ihr wortwörtlich genommen zu werden, hat sich vielerorts in der Praxis erwiesen, dass durch den Einfluss neuer Entdeckungen, sowie neue Verhaltensweisen und sich ständig neue technische Lebensformen, Mythen an Kraft verlieren durch aufklärende Intelligenzformen. Sprich, zunehmende Intelligenz des Einzelnen.

Durch die Sonderstellung des Schamanen, oder eines Demagogen, kann in allen Kulturkreisen aber auch ein Mythos an Kraft gewinnen. Wenn jedoch der Mythos droht unterzugehen, besteht immer der Bedarf einen neuen Mythos zu erfinden. Also neue Geschichten finden wieder einen Platz. Im alltäglichen Rhythmus zwischen Werden und Vergehen entstehen neue, oder alte werden einfach wiederbelebt. Der Mensch in seiner Gier nach Wissen, sucht förmlich nach dem Verständlichen. Dieses gilt insbesondere für eine vielschichtige, moderne im Fortschritt bewusste Gesellschaft Unbestritten ist aber der mythische Heros mit seiner eigenen Bandbreite zum Alltäglichen. Mythen sind Tiefgründig, mit philosophischen Gedankengut bestückt. Haben immer erklärende Hinweise für ungeklärte Ereignisse oder Vorkommnisse bereit.

Der primäre Zyklus, sich wiederholenden Ereignissen, wird durch die Weitergabe einer Erzähl-Geschichte besonders gefestigt in der Mystik. Mystik die letztlich eine gesonderte Form des Mythos hervorbringt für die Nachwelt.

Erzählungen – Geschichten sind die Quelle des Lebens, so dass wir sie alle Verstehen lernen. Sie werden Wirklichkeiten wenn wir diese Verstanden haben. Wer einmal die Einsamkeit von endlosen Landschaften des Nordwestens Amerikas selbst erlebt hat, für den ist oft der Schrei eines Vogels, speziell eines Raben, das einzige Anzeichen von leben in der Stille. Auch, oder gerade durch seine schwarze Farbe, hebt sich der Rabe mit unüblichen Eigenarten eines Vogels von anderen Vögeln ab. Intelligenz und Anpassung sind seine besonderen Fähigkeiten die ihn auszeichnen und gleichzeitig zum Spaßvogel werden ließ in der indianischen Mystik. Eine sogenannte Trickster - Figur zu vielen Streichen aufgelegt. Über viele Generationen hinweg, erzählt man sich seine besonderen Fähigkeiten an den Lagerfeuern, im Tipi- oder Wigwam Zelten. Heilige Ritual Orte in den Kiwi´s von Tänzern dargestellt. Rabe und Adler werden immer wieder sichtbar in geschnitzten Formaten im Totem, das sichtbare Zeichen einer Stammesgruppierung, in imposanter Form dargestellt. Hervorgehobene Geschichten werden in den langen Wintermonaten immer wieder gerne vom Raben erzählt, wie Raben-Vater die Erde formte mit seinen Flügeln und seine Raben-Frau die ersten Erden-Kinder schuf. Oder die unzähligen Geschichten, an den Lagerfeuern von Erzählern dargeboten wie Rabe bei seinen vielen Streitigkeiten, ob Eule, Möwe oder einem Seetaucher, mit schwarzen Ruß überschüttet wurde und so sein schwarzes Gefieder bekam. Besonders seine Augen. Da ja gleichzeitig Ruß mit in seinen Augen kam, waren diese ebenfalls Rabenschwarz. Keiner kann hinein blicken. Keiner kann an seinen Blick erahnen was Rabe vorhat. Der Rabe ist nicht nur der Spaßvogel der gerne anderen Streiche spielt.

In unendlichen Geschichten aller Indianer Stämme, hin zur wiederkehrenden, auf Suche verlorener Kulturtradition des Indianer´s, ist der Rabe ein Symbol für die Schöpfung, das Leben und eine endliche Zeit. Für eine Zeit gemeinsam mit den Tod zu Leben.

Geschichten berichten wie es einmal war, oder sein wird. Jedoch Ohren verschlossen, die Augen blind, werden wir diese nicht Verstehen.

 
 


Zusammengefasst u. bearbeitet: 

Heinz-Dieter Pawelzik

Stand 2014


 

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