Wer ist ein Indianer?


...)diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Wenn man wie ein Indianer lebt, wohnt, spricht und glaubt wie die Ahnen, ist man noch nicht eindeutig Indianer. Für das Bureau of Indian Affairs (BIA) ist ein Indianer, wer zu 50 Prozent (in Ausnahmefällen 25%) indianischer Abstammung ist und einen offiziell anerkannten Indianer-Stamm angehört.
Jedoch hat jeder Indianer-Stamm noch seine eigene Definition.

Für die US-Zensurbehörde ist Indianer, der es sein will. Der Wille ist fast genauso wichtig wie die ethnische Abstammung.



 
Yukon/River / Micante – Mein Herz
..)es gibt den Gesang, einen vollkommenen oder unvollkommenen Gesang, Vielleicht nur eine leise, ja einsame, einfache Melodie. Aber eine Melodie die weit Schallend und dabei unendlich durch den Himmel vibriert. Begleitet von den Kräften unserer Mutter-Erde.Und mit dieser einfachen aber unendlichen Melodie in den Raum zwischen Himmel und Erde, wächst du einer Blume gleich einmalig, schön und vergehend wie der Duft im kalten Winter. In dieser, deiner eigenen, endlichen Zeit bist du aber vibrierend und einmalig. Einmalig wie Mahpiyato, die Wolke am Himmel. Mal fern, dann wieder nah. Bizarr in Formationen von Einmaligkeit von Werden, des Vergehns in jeder Sekunde mit Mutter-Erde die Schöpferin  deines Daseins. Bist rein wie der Schnee auf  den Gipfeln in luftiger Höhe oder in Schwarz gekleidet, wie ein tiefes Loch. Nichts gutes Verheißend mit all den Naturgewalten die in ihr schlummern. Kraftvoll, Schön oder Grausam. Das bist du in deiner dir angeborenen Einmaligkeit in der Schöpfung.
Wie eine kleine Blume fing deine Existenz an, ein Sämling, lebendig und wachsend, am richtigen Ort, gesegnet von den Geistern des Windes und des Wassers das sich an seine Mutter und den Frühling schmiegt. Frühling, die gebärende Zeit nach einen Winter der Vorbereitung auf Kiwani Owapi. Das große Erwachen aller Erdgeister des Schönen.
Die große Vorbereitungen auf das Erwachen von Maka, unserer Erden-Mutter, aus ihren tiefen Schlaf. Auf Wakan warten, dass unbekannte Mysterium von Wiedergeburt von Frühling. Ein Frühling von Verheißendem. Verheißendes, neues Leben. Erwachen von Mutter-Erde. Kiwani Owapi; Ein gleichbleibender Kalender von Jahreszeiten von ständiger Erwartung auf ihre Wolkenkinder.
Und wenn der Frühling kommt, wenn unsere Erden-Mutter strömt von lebendigen Wassern, und ihre Wolken-Kinder mit ihren  Tropfen die Lenden des lebendigen Befeuchten, pflanzen wir Erden-Kinder im Boden von Mutter-Erde die verschiedenen Arten Mais, die Quelle unseres Fleisches und sind eins mit ihr. Eins mit ihr in einem großen Kreis ohne Anfang und Ende. Eins mit ihr im  großen Werden und des Vergehen von Kiwani Owapi
Wenn alle das Verstehen könnten, würden sie wissen, wie ich mich fühle im Erwachen  von Mutter-Erde dessen Kind ich bin mit all den Strömen und Fasern meines Herzens. Micante.
So bin, und so werde ich auch mit all den Fasern meines Herzens, immer eine Indianerin bleiben. Ihr Erden-Kind, im Denken unserer verstorbenen Ahnen und das Licht von Wakan Tanka lebt in mir mit aller Kraft. Eine Kraft die mich mit ihr in Harmonie leben lässt.

Wenn andere Menschen sich ihre Kultur bewahren und weiter danach leben würden, wüssten sie warum ich nicht so bin wie Andere. Wüssten um all diese Dinge die mir  geblieben sind. Manchmal sagen die Leute, ich würde nur Indianer spielen wie Kinder oder die Erwachsenen.
Es tut mir weh diese Denkweise und ist sehr traurig für mich. Ich glaube nicht, dass ich Indianer spiele oder mich wie eine Indianerin aufführen muss. Ich bin eine und ich sage immer was mein Herz, geprägt von den Ahnen, verspürt. Ich sage immer, was ich ich sagen muss. Sage  immer, was ich in meinem Herzen für wahr halte. Darum geht es. Wenn alle das Verstehen könnten, wie ich mein Herz verstehe,würden sie wissen, wie ich mich fühle. Ich fühle und spüre jeden Tag Mutter-Erde und Kiwani Owapi. Die Schöpfung. Das große Erwachen.
Für mich sind alle Dinge der Schöpfung heilig. Jeder Morgen ist heilig, jeder Tag ist heilig, denn das Licht des Tages wurde von Wankan Tanka, unserem Vater gesandt und bedenkt,
dass alle Geschöpfe dieser Welt heilig sind und darum entsprechend würdig behandelt werden wollen.
Ich bin Zitkala, genannt Kleiner Vogel in meiner Sprache der Lakota.  Ich bin, wer ich bin. Ich bin stolz eine Indianerin zu sein. Lausche stets auf die Welt wie ein Kind, das über alles Staunt. Hege das Gefühl der Liebe und Bewunderung für die gesamte Schöpfung, vom winzigen Grashalm bis zum Entferntesten Gestirn.
Wenn du so denken kannst wie ich, eine Indianerin, wirst du die Stille und das Erstaunen über eine wunderbare Welt finden. Wirst verloren gegangene Harmonie wieder finden und  eins sein mit Mutter-Erde. Mutter-Erde unsere Schöpferfrau. Die Gebärerin von Natur und Leben. Du bist wie ein Samenkorn von erwachender Schönheiten, im Vermächtnisse unserer Ahnen, die in mir Leben.

Wirst wieder ein Teil von Kiwani Owapi. Du wirst wie ein freier Vogel am Himmel die Erde verlassen. Ohne Flügel wirst du mit deinen Gedanken, in Geistwelten mit Wambli hoch am Himmel durch eine schöne Welt von Wolken fliegen. Weisst du, dass Bäume reden können? Ich spreche mit ihnen und sie hören mir zu. Auch ich höre ihnen zu wenn diese miteinander sprechen. Ich sage es dir: “Du hörst ihnen nicht zu! “
Du hast dir nicht die Mühe gemacht, ihnen oder uns Zuzuhören. So wirst du vielleicht mir nicht zuhören und ich fürchte, du wirst auch nicht auf die Stimmen der Natur hören, die Bäume die du so quälst. So nimmst du ihnen und mir die Luft zum leben.
Ich selbst habe dabei viel von unseren Brüdern, den  Bäumen erfahren und gelernt. Von ihnen  über das Wetter am Himmel. Vieles über Tiere und wenn ich unter Bruder Baum liege, seinen Gesang zuhöre und den Blättern zuschaue wie diese im sanften Wind von Kiwidinok an schönen Tagen tanzen, bin ich nicht nur beim Großen Geist in Gedanken, sondern erfahre Unendliches von meinem Bruder Baum und bin Eins mit ihm. Eins mit dem Großen Geist und Bruder Baum. Vereint für alle Zeiten. Zeiten im Gedenken an unsere Ahnen.
Ja, ich bin stolz eine Indianerin zu sein. Wo kann ich aber als Indianerin leben? Wo ist Mutter-Erde die wir so lieben. Lieben wie wir Indianer es nur können.

Mary Zitkala Indians / Yukon ... In memory talked to Nomerus Yukon- lost sight River/Canada

In Erinnerung
Mary Zitkala–Indianerin/Yukon  (...)die ich nach vielen Gesprächen am Yukon – River/Kanada aus den Augen verlor...

Der Erzähler: Heinz-Dieter Pawelzik




Mensch und Tier/Lakota
...)und Rabe, Kangi der Weltenbauer, schüttelte mit Absicht sein Gefieder bewusst heftiger als sonst, so dass eine Schwungfeder aus seinen Flügel fiel. Nimm diese Schwungfeder mein Freund und schreibe diese Geschichte auf. So wie es sich vor langer Zeit, zur Zeit der Tiere zutrug.
      
          
Gelbe Schlange       
Die Vorgaben in Erzählgeschichten beinhaltet immer einen vorausgegangenen Mythos wie es einmal war oder sein könnte, die der Erzähler besonders festigt in freien Phantasiebereichen die letztlich eine gesonderte Form des Mythos hervorbringt für die Nachwelt.
Als Mythos gilt eine Geschichte, oder Überlieferung, die von sich in Anspruch nimmt, eine grundlegende Wahrheit über das Universum und das menschliche Leben auszusagen zu gegebenen Anlässen oder anstehenden Ritualen. Insbesondere bei nicht vorhergesehene Situationen, die in verständlicher Weise nicht nachvollziehbar sind und somit in der Mystik oder einem Mythos enden um das Unverstandene nachvollziehbar zu erklären können durch den Erzähler.
In unverständliche Situationen, zum besseren Verstehen, kann aber auch ein Mythos  eine Signalfunktion ausüben, unter Einbeziehung nicht erlebter Phantasiewelten, wobei  in den Phantasiebereichen des Erzählers alle Möglichkeiten sich anbieten um den Zuhörer zu fesseln. Ja, um sogar zu belehren oder den Zweifler zu überzeugen und ihn in Phantasiewelten zu versetzen. Dabei werden alte Geschichten meistens durch eine neue Geschichte ersetzt, wie die Blätter an den Zweigen neu geboren werden. Sich einen Platz suchen am Zweig des Leben um zu Warten. Ein warten und hoffen auf den sanften Wind von Kiwidinok. Kiwidinok die Frau aller Winde. Mit ihr zu Tanzen. Tanzen in einem rauschenden Akkord aller Blätter mit all ihren eigenen Melodien. Melodien in sanften Tönen eingebettet in herbeigesehnte Träume. Träume, die begleitet werden,von Wahakin mit ihren Blumenwiesen voller Düfte. Düfte gleich voller Poesien. Poesie für den Zuhörer. Poesien des Erkennen.
So auch diese Geschichte, die in langen Wintermonaten und an Lagerfeuern immer wieder neu Erzählt und weiter gegeben wurde. Soweit ich diese Verstanden habe, versuche ich diese weiter zu geben. Weiter zu geben, so dass auch diese Geschichte nicht verloren geht und immer noch erzählt wird in seiner Poesie zum besseren Verständnis für nachfolgende Generationen.
...)Zuzueca, die kleine gestreifte Schlange, genoss den Tag in vollen Zügen mit wärmenden Sonnenstrahlen in ihrem Jagd-Revier. Ein herrlicher melodisch, wetteifender Gesang von verschiedenartigen Vögeln, dass Duett-Singen  in Baumkronen und Büschen, wohlduftende Moose und bunte Blumenwiesen von Wahakin, die Blumenfrau, taten ihr übriges, so dass Gestreifte - Schlange beschloss, einen sonnigen Platz zu suchen um sich auszuruhen. Rauschende Baumkronen von Bruder Baum, der sich sanft von Kiwidinok, die Frau des Windes wiegen ließ, veranlasste  Gestreifte–Gelbe Schlange endgültig den Entschluss fassen, sich einzurollen um zu schlafen. In Gedanken vielleicht auch Klapperschlange, ihre engste Verwandte, noch heute zu besuchen an einem solch schönen Tag.           
Welch herrliche Stille tat sich auf. Alles war so friedlich und schön. Am liebsten hätte Gestreifte - Gelbe Schlange mit den Grillen in Wahakins Blumenwiesen mitgesungen. Mitgesungen mit den Vögel um die Wette. Jedoch  schläfrich wie sie war, rollte sie sich ein und wart Augenblicklich eingeschlafen. Nur Kangi, Rabe der Weltenbauer war hellwach um zu Warnen bei Gefahr. Gestreifte-Schlange, die im tiefen Schlaf eingebettet war, wurde blitzschnell wach nach den alarmierenden Warnrufen von Kangi dem Raben, der den Erd-Mensch ausgespäht hatte und nichts gutes Ahnen ließ. Vogelgesang, der so fröhlich war, verstummte Augenblicklich. Nur Kiwidinok ließ weiterhin sanft die Blätter singen mit ihrer eigenen, seltsamen Melodie von Endlichkeit. Und das Endliche nahm seinen Verlauf für den Erden-Mensch.



Hanta yo! Mach den Weg frei! Geh mir aus dem Weg du hässliche, kleine widerliche, Gelbe Schlange sein wütender Kommentar. Mahtociqala, der kleine Bär, suchte sofort den nächsten dichten Busch auf um sich zu Verstecken. Selbst Cicila, der kleine Käfer, verschwand sicherheitshalber im dichten Gesträuch des Waldes. Hoka, der Dachs, ging flugs auf seinen angestammten Beobachtungsposten und ahnte dabei nichts gutes für den Erd-Menschen. Er selbst würde sich niemals mit Zuzueca, die gestreifte Gelbe Schlange anlegen. Es wäre der sichere Tod. Du hältst mich auf! Hanta yo, mach den Weg frei rief der Erd-Mensch nochmals vollends böse.Gelbe Schlange richtete sich nun hoch auf. Will der  Erd-Mensch mich verjagen? Verjagen von meinem Sonnenplatz? Aus meinem Revier? 
Verjagen? Ich werde dich Erschlagen wenn du mir nicht aus Weg gehst war seine Gegenantwort und ging direkt geradeaus weiter. Bleibe stehen rief Gelbe Schlange hoch aufgerichtet! Du wirst es bereuen. Du spielst mit deinem Leben! Denn ich werde dich Töten! Hah du kleine, schwache und dazu noch hässliche Schlange. Du willst mich töten? Mich den Erd-Mensch? Ich bin groß und stark! Du widerliche kleine Schlange. Nahm einen schweren Stock vom Boden auf. Siehst du diesen Stock du kleine Schlange? Damit werde ich deinen Kopf zertrümmern. Es wird dein letzter Tag sein. Nun denn antwortete Zuzueca, die Gelbe Schlange, es wird gewiss dein letzter Tag als Erd-Mensch sein. Es ist meine letzte Warnung. Überlege es dir gut! Du willst mich töten, sagte der Erdmensch erzürnt über diese Antwort die er nicht so recht verstand als Warnung. Es waren seine letzten Worte und schlug zu. Gelbe Schlange schnellte endgültig hoch und stieß blitzschnell ihren Kopf nach vorn. Der Erd-Mensch hatte keine Chance! Er verfehlte Gelbe Schlange und sie Biss in den Schlagarm. Du wirst jetzt und hier Augenblicklich sterben war ihre ruhige Gegenantwort wobei der Erd-Mensch ungläubig auf seine Arm blickte. Ich muss sterben? Ja, du bist schon tot war ihre Antwort indem sein kraftlos gewordener Arm den Schlagstock fallen ließ. Ein letzter hilfloser Blick.
Gelbe Schlange rollte sich wieder zusammen um die Sonne und den Gesang von Zitkala, den kleinen Vogel zu genießen , der hoch oben auf seinen Zweig saß. Kiwidino, Frau aller Winde, ließ sanft die Blätter in den Baumgipfeln rauschen und die Bäume dankten es ihr  mit sanften Wiegen auf geheiß von Vater Baum. Kangi,der Einzelgänger, brauchte nicht mehr seine Freunde, die Tiere des Waldes, vor den Erd-Mensch zu Warnen. Wahakin, die Blumenfrau, ließ mit voller Kraft ihre Blumenwiese mit all den wunderschönen, verschiedenartigen Blumen duften. Hoka der Dachs schnüffelte genüßlich alle ihm vertraute Ecken wieder ab und Cecila der kleine Käfer kam in alter Vertrautheit wieder aus seinem Versteck heraus.
Welch ein wundersamer Tag für Sieger und Verlierer.
Adler, genannt Wambli der Flügelschläger, der hoch am Himmel mit den Wolken in seinem Revier segelte und alles Beobachtet hatte mit scharfen Blicken, dachte darüber nach, wie der Erd-Mensch hochmütig noch höher, gar weiter mit ihm um die Wette fliegen wollte. Den schnellsten Jäger am Himmel, Pisko sein Jagdfreund der Nachtfalke, im Sturzflug zu besiegen meinte. Selbst seine Erden-Mutter zu verlassen und zu den Sterne-Kinder hoch hinauf zufliegen. Viel höher als der Himmel es erlaube um diese besuchen. Welch ein Unsinn. Ein unsinniges Denken. Welche Träume hatte dieser Erd-Mensch, wenn ihm sogar die Flügel fehlten zum fliegen! Die Augen blind in der Dunkelheit. Seine Beine es nicht gestatteten, nur Annähernd so weit zu springen wie sein Freund der Puma, mit dem er sich oft die Beute teilte. Nicht einmal annähernd so schnell wie ein Reh sein konnte. Welch ein Hochmut. Nun liegt er da. Tot und ohne Traum. Liegt auf seine Erden-Mutter die ihn geboren hatte. Wambli der Adler flog nachdenklich, einen letzten Kreis drehend, zurück zu seinem geschützten Unterschlupf, ein Nest hoch am Felsen um Tunka, ein uralt Felsenstein, alles zu erzählen was er beobachtet hatte. Berichten wie töricht sich der Erd-Mensch benahm um zu sterben, statt mit den Tieren friedlich zusammen zu leben.
 
...) viele Vögel verlassen die Erde mit ihren Flügeln. Auch die Menschen können die Erde verlassen, zwar nicht mit Flügeln, aber mit ihrem Geist.
 
Hehaka Sapa (Sioux)
 
 


Zusammengefasst u. bearbeitet: 

Heinz-Dieter Pawelzik

Stand 2016

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